San Pedro de Atacama ist eine kleine Oase inmitten der trockensten Wüste der Welt und liegt etwa 1,5h Fahrt mit dem Auto von Calama entfernt. Die kleine Stadt befindet sich etwa 2.400 Meter über dem Meeresspiegel und ist bekannt für ihre außergewöhnlichen Landschaften, das trockene Klima und die indigene Kultur der Atacameños. Die Stadt selbst hat einen charmanten, rustikalen Charakter mit ihren weiß gestrichenen Lehmziegelhäusern, den staubigen, nicht asphaltierten Straßen und einer allgemein entspannten Atmosphäre. Umgeben von surrealen Landschaften, Salzebenen und Vulkanen, bietet der Ort atemberaubende Naturwunder wie das Valle de la Luna, die Geysire del Tatio und die farbenprächtigen Lagunen des Altiplano. Tagsüber erkundet man bizarre Felsformationen und nachts fasziniert einer der klarsten Sternenhimmel, den man hier aufgrund der geringen Lichtverschmutzung, der Höhe und der Trockenheit besonders gut beobachten kann. Wir lieben die Wüste!
Anreise nach San Pedro de Atacama
1. Über den Flughafen Calama
San Pedro de Atacama im Norden Chiles ist gut erreichbar, auch wenn es auf den ersten Blick abgelegen wirkt. Die häufigste Anreisemöglichkeit ist über den Flughafen in Calama (Aeropuerto El Loa), der etwa 100 km entfernt liegt. Von der Hauptstadt Santiago de Chile wird Calama täglich mehrmals von den Anbietern LATAM, SKY Airlines und JetSmart direkt angesteuert. Die Flugzeit beträgt knapp zwei Stunden und die Preise sind sehr günstig, vor allem wenn man nur mit Handgepäck unterwegs ist.
Mit dem Shuttle-Transfer nach San Pedro
Von dort aus kannst du einen der zahlreichen Shuttle-Transfers nutzen, die dich in etwa 1,5 Stunden direkt nach San Pedro bringen. Der Shuttle ist die bequemere Variante, kostet dafür aber auch mehr – ab etwa 15€ pro Person. Anbieter sind z.B. Transvip, Transfer Pampa oder Denomades. Man kann die Fahrt vorher über deren Webseiten buchen oder einfach bei Ankunft direkt bei den Anbietern im Flughafen.
Mit dem Public-Bus nach San Pedro
Wenn du etwas sparen möchtest, kannst du dir ein Uber zum Terminal de Buses in Calama nehmen und dann mit einen der Busse nach San Pedro fahren. Chile Bus, Frontera del Norte und Atacama 2000 fahren mehrmals am Tag zwischen den Orten hin und her. Über die Webseite kupos.cl kannst du Fahrzeiten einsehen und auch ein Ticket buchen. Die Busse fahren von 6.30 bis 20.00 Uhr, die Fahrzeit beträgt etwa 1,40 Stunden und die Fahrt kostet bei allen Anbietern umgerechnet 5€ pro Strecke.
Mit dem Mietwagen nach San Pedro
Am Flughafen Calama – unser Mietwagen
Am flexibelsten bist du, wenn du dir in Calama am Flughafen direkt einen Mietwagen nimmst. Kleines Manko (wenn du nach San Pedro z.B. nach Bolivien weiterreisen möchtest): Dieser muss dann natürlich am selben Ort wieder zurückgegeben werden, was aber an einem halben Tag erledigt ist. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, in San Pedro de Atacama ein Auto auszuleihen. Dort ist das Angebot aber bei weitem nicht so groß und es ist zudem teurer. Wir haben uns vorab über Check24 bei Gama Rent a Car einen Mietwagen gesichert und diesen direkt am Terminal abholen können. Dort gibt es noch eine Auswahl weiterer Anbieter, die in der Ankunftshalle alle ihre Schalter haben. Pro Tag haben wir etwa 40€ für einen fast neuen Kleinwagen gezahlt und waren am Ende sehr zufrieden.
2. Mit dem Langstrecken-Bus
Alternativ kannst du San Pedro de Atacama auch mit dem Bus von Städten wie Santiago, Antofagasta oder Iquique mit Zwischenstopp in Calama erreichen. Die Fahrt von Santiago dauert allerdings mehr als 20 Stunden und ist nicht unwesentlich günstiger als der Flug.
3. Aus den Nachbarländern
Für Reisende aus den Nachbarländern besteht zudem die Möglichkeit, mit einem Bus über die bolivianische Grenze (z.B. von Uyuni) oder die argentinische Grenze (Paso de Jama) nach San Pedro zu gelangen. Diese Routen bieten atemberaubende Landschaften, erfordern jedoch etwas mehr Zeit und Planung. Empfehlenswert ist die Einreise im Rahmen einer mehrtägige Jeeptour über die Grenze nach San Pedro.
Prinzipiell kannst du das ganze Jahr über San Pedro de Atacama besuchen. Die beste Reisezeit für San Pedro de Atacama ist jedoch vor allem von März bis November, da in diesen Monaten die Temperaturen angenehm sind und es kaum Niederschlag gibt. Wir waren Anfang März in San Pedro und hatten etwa an zwei Tagen Regen, ab und zu Wolken am Himmel, aber meistens sonniges, warmes Wetter mit nicht zu kalten Nächten. Bei Regen oder Schnee in den höheren Lagen, wie bei den El Tatio Geysiren, kann es mitunter passieren (so auch uns), dass einige Zugangsstraßen und Eingänge zu den Ausflugszielen gesperrt sind.
Je nach Aktivitäten bieten sich verschiedene Monate besser an:
- Die Übergangsmonate März bis Mai (Herbst) und September bis November (Frühling) eignen sich besonders für die umliegenden Ausflugsziele Valle de la Luna oder das Mars Valley sowie für Outdooraktivitäten wie Wanderungen oder Radausflüge, da die Temperaturen angenehm sind.
- Die Monate April bis September eignen sich besonders für Sternenbeobachtung, da die Nächte länger und oft wolkenlos sind, dafür kann es mitunter sehr kalt werden.
- Die Monate Dezember bis Februar eignen sich hingegen besonders für Tierbeobachtungen, da sich dann große Flamingo-Kolonien an den Lagunen sammeln. Auch die Vegetation in der Salar de Atacama und den umliegenden Lagunen ist zu dieser Zeit besonders schön, da die Wüste regelrecht aufblüht.
Hier sind die Jahreszeiten im Überblick:
- März bis Mai (Herbst): Angenehm warme Tage (ca. 20–25 °C) und kühle Nächte. Weniger Touristen, perfekte Zeit für Erkundungen
- Juni bis August (Winter): Tagsüber mild (15–22 °C), nachts oft unter 0 °C. Ideal für Sternenbeobachtung, da der Himmel besonders klar ist
- September bis November (Frühling): Ähnlich wie im Herbst – angenehme Temperaturen und weniger Besucher
- Dezember bis Februar (Sommer): Sehr heiß (über 30 °C) und mögliche Regenfälle durch die „Bolivianische Winterzeit“ (Januar/Februar)
Unterkünfte in San Pedro de Atacama
San Pedro de Atacama bietet eine Vielzahl von Unterkunftsmöglichkeiten für unterschiedliche Budgets und Vorlieben. Die meisten befinden sich auch zentral gelegen im Ort und ein paar wenige etwas außerhalb. Das sollte man bei der Buchung beachten, abhängig davon, ob man einen Mietwagen hat oder nicht. Ansonsten ist San Pedro nicht sonderlich groß, sodass man alles Wesentliche gut alles zu Fuß ablaufen kann. Alternativ zum Auto kann man sich auch ein Fahrrad im Ort für die Zeit ausleihen, um mobil zu sein.
Allgemein sind die Preise im Vergleich zu anderen Regionen und Städten schon etwas höher. Zu unserer Zeit Anfang März ging es ab etwa 40€ pro Nacht für ein einfaches Doppelzimmer mit eigenem oder Gemeinschaftsbad los. Als Alleinreisender kann man schon etwas ab 15€ in einem Hostel im Mehrbettzimmer finden. Es gibt natürlich auch je nach Saison Unterschiede.
Erkundung des Ortes San Pedro de Atacama
Das Besondere an San Pedro de Atacama
San Pedro de Atacama ist nicht nur das Tor zu beeindruckenden Naturwundern, sondern hat auch selbst einiges zu bieten. Das Erscheinungsbild des Ortes ist ganz besonders und strahlt den Charme eines traditionellen Wüstendorfs aus. Die meisten Gebäude und Mauern sind aus Lehm errichtet, was ihnen eine erdige, warme Farbgebung verleiht und perfekt in die karge Landschaft der Atacama-Wüste passt. Vor allem im Licht der untergehenden Sonne erstrahlen die Gebäude besonders schön. Die staubigen, unbefestigten Straßen, gesäumt von niedrigen, weiß getünchten Häusern, schaffen eine authentische, fast zeitlose Atmosphäre.
Abendstimmung in den Straßen von San Pedro
Nach mehr als 10 Tagen in diesem kleinen, charmanten Ort, ist er uns ans Herz gewachsen. Er hat alles, was das Backpacker-Herz begehrt, sodass es sich hier auf jeden Fall gut aushalten lässt. Kein Wunder, dass hier einige Reisende hängen geblieben sind. Es gibt eine riesige Auswahl an Cafés, Restaurants und Bars, die man so nicht in der Wüste vermuten würde. Auch Märkte, moderne Geschäfte und Souvenirläden laden zum shoppen ein. Und dazwischen sind überall Reisebüros, die ihre Touren anbieten, sowie Fahrradverleihe. San Pedro vereint Kultur, Kulinarik und eine entspannte Atmosphäre – perfekt, um nach einem Tag voller Abenteuer in der Wüste zur Ruhe zu kommen.
Das Herzstück – der Plaza de San Pedro
Auf dem Plaza de San Pedro
Das Herzstück des Ortes bildet der charmante Plaza de San Pedro – ein schattiger Platz, an dem Einheimische und Reisende zusammenkommen. Hier kannst du die historische Kirche Iglesia de San Pedro bewundern, die aus Lehmziegeln erbaut wurde und einen Einblick in die koloniale Vergangenheit bietet. Auf dem Platz sind die meiste Zeit auch einige Marktstände zu finden, die frisch zubereiteten Kaffee/ Säfte, Souvenirs, Klamotten usw. anbieten.
Für Kulturinteressierte gibt es auch zwei kleine Museen im Ort. Das Museo Gustavo Le Paige präsentiert archäologische Funde der Atacameño-Kultur, darunter präkolumbianische Artefakte, Keramiken und Textilien. Im Meteorite Museum kannst du, wie der Name bereits vermuten lässt, eine kleine Ausstellung von Meteoriten, die in der Atacama-Wüste gefunden wurden, bestaunen.
Kulinarisch hat San Pedro de Atacama ebenfalls einiges zu bieten. In den gemütlichen Cafés kannst du bei einem frisch gebrühten Kaffee oder einem Stück Kuchen entspannen. Den besten Kaffee hatten wir in der La Franchuteria, wovon es zwei Filialen gibt. Die eine etwas außerhalb vom Zentrum bietet einen wunderschönen Garten mit schattigen Plätzen unter Bäumen, wo man gut entspannen und verweilen kann. Hier gibt es auch eine gute Auswahl an französischen Baguettes, Croissants und Broten – ideal für ein leckeres Frühstück oder eine Abwechslung zu den landestypischen Gerichten. Das angesagte Roots Café bietet eine gute Auswahl an köstlichen vegetarischen und veganen Optionen sowie westlichem Essen, allerdings zu stattlichen Preisen.
Während unserer Zeit in San Pedro waren wir fast täglich in demselben Restaurant für ein Menu del Dia: das La Picada del Indio. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist super, der Service spitze und es war immer sehr lecker! Für umgerechnet 8€ pro Person gibt es eine Vorspeise, einen Hauptgang und einen Nachtisch. Dabei sind wir mehr als satt geworden. Alternativ können wir noch das Perrock empfehlen, wo es auch ein leckeres Menu del Dia gibt. Abends kann man hier entspannt draußen einen Pisco Sour an einer Feuerstelle genießen oder der Live-Musik lauschen.
Den Tag am Feuer bei einem Pisco Sour ausklingen lassen
Die kleinen Märkte und Geschäfte laden zum Stöbern ein. Hier findest du handgefertigten Schmuck, Textilien und Souvenirs sowie auch Sport- und Funktionskleidung von angesagten Outdoor-Marken. Natürlich gibt es auch einige gut sortierte Supermärkte für den täglichen Bedarf sowie Apotheken.
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