Isla Magdalena und die Magellan-Pinguine

Jan. 29, 2025 | Blog, Chile, Südamerika

Heute war ein besonderer Tag, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird. Denn es gibt eine Sache, warum die meisten sich nach Punta Arenas verirren und diese heißt Isla Magdalena.

Die Fährfahrt nach Isla Magdalena

Von der Fähre auf die Insel
Es gibt einige Anbieter in Punta Arenas, die einen Ausflug nach Isla Magdalena anbieten. Wir haben uns für die Fähre von Tabsa entschieden und waren sehr zufrieden. Zudem war es mit 85.000 CLP pro Erwachsener im Vergleich der günstigste Preis. Die Fähre legt täglich um 8 Uhr morgens von Embarcaderon Tres Puentes ab. Man muss mit ungefähr fünf Stunden für den Ausflug rechnen, sollte jedoch tendenziell etwas mehr Zeit einplanen. 
Ein weiterer Anbieter ist Solo Expediciones. Hier kostet die Tour 118 USD p.P. (Stand 2025) und man steuert neben Isla Magdalena noch Isla Marta an, wo man Seelöwen sehen kann. Außerdem gibt es noch Fiordos del Sur, dort kostet die einfache Tour (ohne Abholung und Snacks) 100.000 CLP p.P. und inkl. dann 130.000 CLP.
Punta Arenas
Die Insel befindet sich etwa 35 km nordwestlich von Punta Arenas in der Magellanstraße. Schon die 2-stündige Fährfahrt dorthin war ein kleines Abenteuer für sich. Der raue patagonische Wind peitschte uns um die Ohren, als wir am Bord Ausschau nach Walen und Delfinen hielten. Nur leider ohne Erfolg. Es gibt englischsprachige Guides, die während der Fahrt interessante Informationen über die Geschichte, die Region und die Pinguine erzählen.

Ankunft auf Isla Magdalena

In der Ferne tauchte schließlich die karge, aber faszinierende Insel auf, die aus 1,57qkm Naturschutzgebiet besteht. Es handelt sich um das sogenannte „Monumento Natural Los Pinguinos“ – die Heimat von Chiles bedeutendster Magellanpinguin-Kolonie und der zweitgrößten Magellanpinguin-Kolonie in ganz Südamerika!

Ankunft auf Isla Magdalena

Wir lagen an und sahen sogleich eine Gruppe von Pinguinen weg watscheln, die es sich an der Stelle bequem gemacht hatten. Kaum hatten wir die Insel betreten, waren wir umgeben von einer Vielzahl von Magellan-Pinguinen, die die Strände und sanften Hügel bevölkern. Wir fühlten uns sogleich, als hätten wir eine ganz andere Welt betreten. Der Geruch, die Geräuschkulisse, das Bild, das uns umgab – hier herrschte eine ganz eigene Atmosphäre. Und wir durften zu Gast sein.

Pinguine vor der Fähre

Die Magellan-Pinguin-Kolonie

Um die 120.000 Pinguine kommen jedes Jahr zwischen Oktober und März hierher, um zu brüten und ihre Jungen aufzuziehen. Im Oktober legen die Weibchen zwei Eier, aus denen die Jungtiere nach 39 bis 42 Tagen schlüpfen. Nun werden sie 29 Tage von beiden Elternteilen versorgt. Im Winter wandern sie dann weiter nordwärts Richtung Uruguay und Südostbrasilien, wo das Klima wärmer ist. Der Magellanpinguin zählt zu den gefährdeten Tierarten. Sie werden zwischen 61 und 76cm groß und können in der Wildnis bis zu 25 Jahre alt werden.
Eine Gruppe Magellan-Pinguine am Strand
Es war ein beeindruckendes Bild – überall, wohin das Auge reichte, watschelnde Pinguine und aus kleinen Erdhöhlen schauten ihre Köpfe heraus. Wir konnten sie scheinbar ungestört beobachten, zum Beispiel beim Nestbau, beim Füttern der Jungtiere, der Gefiederpflege oder beim Schlafen.
Pinguin watschelt über den Weg
Ein festgelegter Pfad führt durch die Kolonie, sodass eine beeindruckende Nähe zu den Tieren entstand – ein einmaliges Erlebnis. Dazwischen waren tausende von brütenden Möwen und anderen Seevögeln, deren Kreischen die Stille dominierte. Natürlich gelten während des Aufenthaltes auf der Insel strenge Regeln: Der abgesteckte Pfad darf nicht verlassen werden, die Tiere dürfen natürlich nicht angefasst und gefüttert werden und beim Fotografieren sind auf Blitz sowie Selfiestick zu verzichten.
Brütende Möwen

Der historische Leuchtturm der Insel

Der Leuchtturm von Isla Magdalena
Neben den Tieren war auch der historische Leuchtturm aus dem Jahre 1902 auf der Insel ein Highlight und Farbtupfer. Er thront über der Kolonie und von dort hat man einen fantastischen Panoramablick auf die Magellanstraße und das tiefe Blau des Meeres.
Blick über die Insel und das Meer
Hier ist auch die Zentrale der CONAF-Parkverwaltung ansässig, die das Gebiet überwacht und Informationen über die Pinguine und das Naturschutzgebiet bereitstellt. Längerfristige Überwachungs- und Erhaltungsprogramme haben ergeben, dass die Größe der Population erfreulicherweise stetig zunimmt.
Pinguinpaar mit Küken vor Erdhöhle

Unser Fazit zum Ausflug

Die 1 Stunde, die man Zeit hat, den Rundweg über die Insel zu laufen, verging wie im Flug. Schweren Herzens trennten wir uns von diesem einzigartigen Fleckchen Erde. Es war für uns ein tolles Erlebnis, das wir nur jedem, der in Punta Arenas vorbeikommt, ans Herz legen können. Besonders Natur- und Tierfreunde sowie Wildlife-Fotografen kommen hier besonders auf ihre Kosten. Wahrscheinlich kommt man nirgendwo anders in der freien Wildbahn so nah an diese faszinierenden Tiere heran.
Isla Magdalena – eine wahre Naturschönheit
Isla Magdalena hat uns gezeigt, wie wunderschön und zerbrechlich unsere Welt ist – und wie wichtig es ist, solche Orte zu bewahren.

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