Isla Isabela – die wilde Schönheit der Galápagos-Inseln

Sep. 30, 2025 | Blog, Ecuador, Südamerika

Die größte Insel des Galápagos-Archipels, Isla Isabela, ist mit ca. 4.600 km² fast so groß wie alle anderen bewohnten Inseln zusammen. Sie entstand durch das Zusammenfließen von sechs Vulkanen, von denen einige heute noch aktiv sind. Das macht sie geologisch hochinteressant und landschaftlich extrem abwechslungsreich. Das Spektrum reicht von endlosen Stränden über grüne Hochlandzonen bis hin zu schwarzen Lavafeldern. 

Besonderheiten von Isla Isabela

Die Isla Isabela ist als Naturinsel der Galápagos bekannt. Hier herrscht eine sehr ursprüngliche, wilde Atmosphäre und die Insel hat eine weniger touristische Infrastruktur als Santa Cruz oder San Cristóbal. Dafür gibt es hier mehr Natur, Abenteuer und weite, unberührte Landschaften. Perfekt für alle, die  die Nähe zur Natur und Ruhe suchen. Und genau diese Mischung macht Isabela so besonders.

Der naturbelassene, kilometerlange Puerto-Villamil-Strand

Eintrittsgebühr

Um die Insel zu betreten, werden direkt am Hafen erstmal 10 USD pro Person in Bar fällig. Das ist eine Gemeindegebühr, die in die lokale Infrastruktur und den Umweltschutz fließt z.B. für Abfallentsorgung, Pflege von Wanderwegen oder Projekte zum Schutz der Tierwelt.

Der Hauptort Puerto Villamil

Sandstraßen im Ort Puerto Villamil

Auch im authentischen Hauptort Puerto Villamil, der eher wie ein Fischerdorf wirkt, geht es beschaulich und entspannt zu. Es gibt wesentlich weniger Verkehr, die unbefestigten Straßen bestehen aus Sand und das Angebot an Restaurants, Cafés und Bars ist angenehm überschaubar. Gleich in der Nähe unserer Unterkunft gab es eine kleine Lagune, wo wir sogar Flamingos beobachten konnten. Und das mitten im Ort! Wir fühlten uns hier sofort wohl.

Flamingos gleich im Ort

Anreise auf die Isla Isabela

Die meisten Reisenden erreichen Isla Isabela mit der Fähre ab Santa Cruz. Die Schnellboote legen in der Regel zweimal täglich von Puerto Ayora nach Puerto Villamil ab: am Morgen (ca. 7 Uhr) und am Nachmittag (ca. 14 Uhr). Die Überfahrt dauert etwa 2 bis 2,5 Stunden und kostet zwischen 30 und 35 USD pro Strecke. Es kann je nach Seegang sehr holprig werden und wer Probleme mit Seekrankheit hat, sollte vorher eine Reisetablette einnehmen.

Wichtig zu wissen: Einen internationalen Flughafen gibt es auf Isabela nicht. Zwar existiert ein kleiner Flugplatz, von hier starten jedoch nur kleine Propellermaschinen (z.B. Emetebe Air), die die Inseln untereinander verbinden. Eine teurere, aber zeitsparende Alternative zur Fähre.

Essen & Trinken auf Isla Isabela

Auf Isla Isabela gibt es auch kulinarisch einiges zu entdecken. Vom günstigen Menu del Dia bis hin zur gehobenen und westlichen Küche ist hier auch alles vertreten. Wer zwischendurch eine kleine Pause braucht, kann sich in einer der Bars direkt am Strand eine frische Kokosnuss gönnen, erfrischend und perfekt für heiße Tage.

Kokosnuss-Pause am Strand

Abends lohnt sich ein Besuch in der Pink Iguana Bar in Puerto Villamil: Cocktails, entspannte Backpacker-Atmosphäre und der perfekte Ort, um den Tag beim Sonnenuntergang ausklingen zu lassen.

Backpacker-Vibes in der Pink Iguana Bar

Da wir auf Langzeitreise unterwegs sind, haben wir Ausschau nach preiswerten Restaurants und Optionen gehalten. Für günstige und lokale Mahlzeiten gibt es mehrere Optionen:

  • Die Bäcker La Panadería & Panaderia AROMA: Ideal für frisches Gebäck, Kaffee und kleine Snacks für zwischendurch.
  • El Papas Restaurant: Es gibt verschiedene Frühstücksvariationen und Brunchangebote wie Sandwiches, Ceviche oder Empanadas zu einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis.
  • Albita Grill: Das Menu del Día kostet hier 8 USD, unterscheidet sich aber in der Qualität von den üblichen Gerichten und es gibt zur Vorspeise, dem Hauptgericht und Getränk noch einen Nachtisch dazu. Außerdem ist das Ambiente gemütlich.
  • Familienrestaurants an der Ecke 16 de Marzo & Cormorán Road: Hier gibt es eine Auswahl an Menus del Día für 5-6 USD oder erschwingliche Speisen à la Card, die günstig und sättigend sind. Perfekt, wenn man nach einer Wanderung oder einem Schnorchelausflug hungrig zurückkommt.

Highlights und Unternehmungen auf Isla Isabela

Der wilde, endlos lange Puerto-Villamil-Strand

Sonnenuntergangsstimmung auf Isabela

Ein besonderes Highlight ist der endlose, naturbelassene Puerto-Villamil-Strand, der sich direkt vom Ort aus erstreckt und kilometerlang zieht. Ideal für ausgedehnte Spaziergänge, zum Beobachten und Fotografieren von Vögeln oder um einfach die Seele baumeln zu lassen. Auch findet man hier zwischen den Steinen zahlreiche Meerechsen. Besonders schön sind die Sonnenuntergänge mit dem stimmungsvollen Spiel des Lichts und die Wolkenformationen über dem Meer. Die besondere Atmosphäre kann man am besten bei einem kühlen Getränk von einer der Strand-Bars und Restaurants im Ort genießen.

Fahrradausflug zur Wall of Tears & Riesenschildkröten

Mit dem Fahrrad zur Wall of Tears

Ein besonderes Erlebnis ist ein Ausflug mit dem Fahrrad oder zu Fuß zum 6 km entfernten historischen Ort Wall of Tears (Muro de las Lágrimas). Diese eindrucksvolle Mauer aus großen, schweren Lavasteinen wurde in den 1940er- und 50er-Jahren von ecuadorianische Sträflingen unter unmenschlichen Bedingungen errichtet. Viele starben durch die harte Zwangsarbeit an Hunger, Misshandlungen und Erschöpfung. Daher der Name: „Mauer der Tränen“, weil sie ein Symbol für das Leid und die Grausamkeiten dieser Zeit ist. Es gibt auch dort auch schöne Aussichtspunkte, von wo aus man einen weiten Blick über die Insel und das Meer hat.

Ein geschichtsträchtiger Ort: die Wall of Tears

Auf dem Weg dorthin kamen wir an Mangroven, Lavafeldern und Stränden vorbei. Und das Besondere: Wir begegneten immer wieder den riesigen Galápagos Landschildkröten, die am Wegesrand abhingen. Hier hast du die Möglichkeit, diese Naturschönheiten völlig ohne Tour oder Guide für Umsonst in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten.

Riesenschildkröten in freier Wildbahn

Bis auf die Gebühr für das Fahrrad, wir haben 10 USD pro Fahrrad für 5 Stunden bezahlt, ist der Ausflug komplett kostenlos.

Die Vulkane Sierra Negra und Chico

Wanderung auf dem kargen Lavafeld

Nicht nur auf dem Wasser, auch an Land hat Isla Isabela einiges zu bieten. Besonders beliebt ist die ca. 16 km lange Wanderung zum aktiven Vulkan Sierra Negra, dessen gigantischer Krater mit rund 9 Kilometern Durchmesser und einer Tiefe von ca. 100 Metern zu den größten der Welt zählt. Von hier aus geht es weiter zum Volcán Chico, wo bizarre Lavaformationen, dampfende Fumarolen und farbig schimmernde Gesteine an eine Mondlandschaft erinnern. Ziel ist ein Aussichtspunkt, von wo man einen spektakulären Blick über das weite Landesinnere bis zur Küste hat.

Ein absolutes Highlight für Naturliebhaber und ein landschaftlich volles Kontrastprogramm zur trockenen Küste. Denn unterwegs auf der 40-minütigen Fahrt geht es zunächst durch die grüne Hochlandzonen, wo Kaffee, Bananen und Papayas angebaut werden. Hier gibt es Nebelwälder, Farne, Moose und eine fast tropische Vegetation.

Das feuchte Hochland von Isabela

Die Touren starten früh am Morgen in Puerto Villamil und dauern in der Regel 5–6 Stunden. Es gibt ein kleines Lunchpaket und einen englischsprachigen Guide. Der Weg ist meist flach und nicht allzu anspruchsvoll. Wetterfeste Kleidung und gute Wanderschuhe sind ein Muss, es regnet sehr häufig. Wir haben 40 USD bei dem Anbieter Rosedelco für den Ausflug bezahlt.

Die Mina de Azufre (Sulfurminen)

Wer noch tiefer in die vulkanische Welt Isabelas eintauchen möchte, sollte einen Abstecher zu den Sulfurminen (Mina de Azufre) einplanen. Die Tour ist eine verlängerte Variante der klassischen Sierra-Negra-Tour. Die Minen liegen am Rand des Sierra Negra-Kraters und sind geprägt von aktiven Fumarolen, die dichte Schwefeldämpfe ausstoßen. Die vulkanischen Gesteine leuchten in intensiven Gelb- und Orangetönen und wirken fast wie eine Landschaft von einem anderen Planeten.

Die Wanderung ist mittel bis anspruchsvoll, hat eine Länge von etwa 16 km, dauert 7-8 Stunden und ist teilweise steil. Die Kosten für die Ganztagestour liegen bei ca. 50–70 USD pro Person.

Schnorchel- & Tauchausflüge rund um Isabela

Isla Isabela gilt als wahres Paradies für Unterwasserfans. Schon direkt vor dem Hafen kannst du in der Concha de Perla kostenlos schnorcheln. Ein absolutes Highlight ist die Tour zu den Los Túneles oder auch die nahegelegenen Tintoreras laden mit ihrer Artenvielfalt zum Schnorcheln ein.

Für erfahrene Taucher bietet der Norden Isabellas spektakuläre Spots wie Cabo Marshall, Roca Redonda oder Punta Vicente Roca. Hier erwarten dich Hammerhaie, Mantarochen, Barrakudas und sogar Mondfische. Diese Tauchplätze sind jedoch nur im Rahmen von mehrtägigen Bootstouren zugänglich, die meist von Santa Cruz starten. Wer also tiefer in die Unterwasserwelt eintauchen möchte, sollte dies bei seiner Reiseplanung berücksichtigen.

Das wilde Meer vor den Los Tuneles

Schnorcheln am Concha de Perla

Nur wenige Gehminuten vom Hafen von Puerto Villamil entfernt liegt die kleine Lagune Concha de Perla, auch „Pearl Shell“ genannt. Über einen Holzsteg durch Mangroven gelangt man zu einem ruhigen Naturpool, der perfekt zum Schnorcheln und Schwimmen geeignet ist. Das Beste daran: Der Eintritt ist kostenlos und jederzeit möglich.

Im klaren Wasser der Concha de Perla begegnet man mit etwas Glück Seelöwen, Meeresschildkröten, bunten Fischen, Rochen und manchmal sogar kleinen Haien. Da die Lagune geschützt ist, eignet sie sich besonders gut für alle, die in entspannter Umgebung ins Wasser wollen. Ideal auch als Einstiegsspot, wenn man seine Schnorchelausrüstung erst ausprobieren möchte. Je nach Wassertemperatur empfehlen wir gleich einen Wetsuits mit auszuleihen, da das Wasser mitunter sehr kühl sein kann. Die Ausrüstung kann man überall im Ort ausleihen. Wir haben 4 USD für eine Taucherbrille mit Schnorchel und 5 USD für den Shorty pro Tag pro Person bezahlt.

Schnorcheln mit Meeresschildkröten

Ein kleiner Tipp: Am frühen Morgen oder späten Nachmittag ist es oft ruhiger, da viele Tagestouren erst später starten. Dadurch hat man auch bessere Chancen, auf Tiere zu treffen.

Eine Tour zu den Los Túneles

Besonders beliebt und auch für uns ein ganz besonderes Highlight war unsere Tagestour zu den Los Túneles. Hierfür mussten wir ein ganzes Stück mit dem Boot rausfahren. Unterwegs kamen wir noch an der Islote La Unión vorbei, ein kleines Felsinselchen (Islote = winzige Insel), die ein wichtiger Rast- und Nistplatz für Seevögel ist, darunter Blaufußtölpel, Nazcatölpel, Pelikane und Fregattvögel.

Los Tuneles – eine bizarre Lavalandschaft

Bei den Los Túneles handelt es sich um bizarre Lavaformationen, die sich ins Meer erstrecken und ein Labyrinth aus Bögen, Kanälen und natürlichen Pools bilden. Zunächst durften wir eine kleine Runde über das Lavagestein laufen, auf dem sogar Kakteen wachsen. Wir hatten Glück und konnten ein Blaufußtölpelpärchen beobachten.

Ein Blaufußtölpelpärchen bei den Los Tuneles

Danach ging es ins kühle Nass. Das Wasser hier ist geschützt und dadurch sehr ruhig und glasklar. Beim Schnorcheln trifft man hier fast garantiert auf riesige Meeresschildkröten, Weißspitzen-Riffhaie, Rochen, bunte Fische und mit etwas Glück sogar Galápagos-Pinguine und Seepferdchen. Für uns war es definitiv das spektakulärste Schnorchelerlebnis der ganzen Reise.

Ein Galápagos-Pinguin

Wir haben bei Rosedelco gebucht, einem kleinen familiengeführten Unternehmen, das vergleichbar günstige Preise zu einer sehr guten Qualität bietet. Für die Tour, welche den kompletten Transport, Snacks, Getränke, die Ausrüstung sowie einen englischsprachigen Guide beinhaltete, haben wir umgerechnet 100€ (2025) pro Person bezahlt. Zudem haben wir am Ende noch tolle Unterwasseraufnahmen bekommen. Wenn man direkt im Büro bucht, bekommt man die Touren günstiger.

Las Tintoreras – kleine Insel, große Tierwelt

Nur wenige Minuten vom Hafen in Puerto Villamil entfernt liegen die Islotes Tintoreras, eine kleine Gruppe von Lava-Inselchen, die ihren Namen von den Weißspitzen-Riffhaien („Tintoreras“) bekommen haben, die sich hier in den geschützten Kanälen tummeln. Besucher können die Inseln nur im Rahmen einer geführten Tour erreichen, entweder mit einem kleinen Boot oder per Kajak-Ausflug entlang der Küste.

Kleiner Tintoreras

Auf den Lavasteinen sonnen sich oft Meerechsen, während im Wasser Pinguine, Seelöwen und Schildkröten zu sehen sind. Auf vielen Touren ist auch Schnorcheln möglich, wobei man mit etwas Glück direkt zwischen den ruhenden Weißspitzen-Riffhaien schwimmt, ein absolut besonderes Erlebnis.

Die Touren dauern etwa 2-4 Stunden, finden meist zwei Mal am Tag statt und kosten je nach Anbieter zwischen 30-50 USD.

Wie lange sollte man für Isla Isabela einplanen?

Unsere empfohlene Reisedauer

Um Isla Isabela richtig zu erleben, empfehlen wir mindestens 5 volle Tage. Mehr ist natürlich immer besser. Wir haben ganze 7 Tage auf Isabela verbracht, was insgesamt die meiste Zeit im Vergleich zu den anderen Inseln war. Somit konnten wir die Highlights an Land und auf dem Wasser mitnehmen, uns richtig entspannen und die besondere Atmosphäre der Insel ausgiebig genießen.

Pelikane am Strand von Puerto Villamil

Beispiel-Tagesplan für 5 Tage Isla Isabela

  • Tag 1: Ankunft & Puerto Villamil
    Mit der Fähre geht es von Santa Cruz nach Isabela. Nach einem Frühstück im El Papas Restaurant und dem Check-in lädt der lange Puerto Villamil Beach zu einem ersten Spaziergang ein. Am Strand gibt es zur Erfrischung eine frische Kokosnuss, bevor der Tag in einer gemütlichen Strandbar bei Abendessen ausklingt.

  • Tag 2: Fahrradtour, Riesenschildkröten & Wall of Tears
    Heute stehen Fahrräder bereit, um zur Wall of Tears zu radeln. Unterwegs kreuzen Riesenschildkröten den Weg. Am Nachmittag gibt es Kaffee und Gebäck in einer Panadería und Zeit zur Entspannung am Strand. Das Abendessen genießt man in einem kleinen Familienrestaurant.

  • Tag 3: Schnorcheltour Los Túneles
    Ein ganztägiger Ausflug führt zu den Los Túneles, wo beim Schnorcheln Haie, Rochen, Schildkröten und sogar Pinguine zu sehen sind. Nach der Rückkehr bleibt Zeit zum Ausruhen, bevor der Abend im Albita Grill bei leckerem Essen endet.

  • Tag 4: Vulkanwanderung Sierra Negra & Volcán Chico
    Früh am Morgen startet die Wanderung auf den Sierra Negra. Von dort geht es weiter zum Volcán Chico mit seinen Lavafeldern und Fumarolen. Wer möchte, macht einen Abstecher zu den Sulfurminen. Zurück in Puerto Villamil bietet sich ein entspannter Strandspaziergang bei Sonnenuntergang an, bevor es zum Abendessen in ein Familienrestaurant geht.

  • Tag 5: Schnorcheln bei der Concha de Perla & Tintorerastour
    Am Vormittag lädt die geschützte Bucht Concha de Perla zum Schnorcheln ein. Ein kleiner Imbiss am Hafen sorgt mittags für Stärkung, bevor es nachmittags mit Kajak oder Boot zu den Tintoreras geht. Den letzten Abend kann man stimmungsvoll in der Pink Iguana Bar ausklingen lassen.

Tipp: Wer mehr Zeit hat, kann zusätzliche Tage für weitere Schnorchelausflüge oder entspannte Strandtage einplanen.

Ein Paradies für Meeresvögel

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