3-Tages-Jeep-Tour durch Boliviens Salzwüste und Altiplano

Juni 8, 2025 | Blog, Bolivien, Südamerika

Die 3-Tages-Jeep-Tour ab Uyuni bzw. San Pedro de Atacama gehört zu den absoluten Highlights jeder Bolivienreise, wenn nicht sogar ganz Südamerikas. Sie führt dich durch die größte Salzwüste der Welt die Salar de Uyuni und durch das Altiplano vorbei an farbenprächtigen Lagunen, beeindruckenden Vulkanen, bizarren Felsformationen und dampfenden Geysiren. Eine surreal schöne Landschaft, die dir den Atem rauben wird. In diesem Beitrag erfährst du alles, was du zur Tour wissen musst: Routenverlauf, Anbieter, Kosten, wichtige Tipps und was du unbedingt einpacken solltest.

Eine atemberaubende Lagunenlandschaft im Altiplano

Optionen für die Durchführung der 3-Tages-Tour

Prinzipiell kannst du die Tour in Chile, in San Pedro de Atacama, starten, über die Grenze nach Bolivien einreisen und dann durch das Altiplano bis zur Salzwüste nach Uyuni fahren oder umgekehrt. Viele Reisende nutzen diese Möglichkeit, um mit solch einer Tour gleich von A nach B zu kommen. Unterwegs werden alle wichtigen Sehenswürdigkeiten auf der Strecke angefahren und man durchquert eine spektakuläre Landschaft, die es so auf der Welt kein zweites Mal gibt. Statt der One-Way-Variante gibt es natürlich auch die Möglichkeit, dass die Tour wieder am Ausgangsort endet.

Hast du Probleme mit der Höhe? Unsere Empfehlung

Wir hätten die Tour auch von San Pedro de Atacama nach Uyuni machen können, haben uns aber nach längerem hin und her dagegen entschieden. Grund dafür war für uns der extreme Höhenunterschied von 2.400m auf 5.000m Höhe, den man am gleich am ersten Tag überwinden muss und den man auf keinen Fall unterschätzen sollte. Da wir vorher bereits ab 4.000m Höhe Probleme mit der Höhenkrankheit hatten, wollten wir kein Risiko eingehen. Schließlich will man ja die Tour genießen. Also entschieden wir uns mit dem Bus nach Bolivien zu fahren, in Uyuni ein paar Tage zu verbringen und dann von dort aus die Tour zu starten. Man fährt dann am letzten Tag wieder zurück.
Uyuni liegt mit 3.600m nochmal 800m höher als San Pedro de Atacama. Zudem tastet man sich aus dieser Richtung allmählich auf die 5.000m Höhe heran, die man erst am 3. Tag erreicht. Wir können diese Variante nur jedem raten, der auch Probleme mit der Höhenkrankheit hat und deshalb überlegt, überhaupt an der Tour teilzunehmen! Wir hatten drei wunderbare Tage, haben so gut wie gar nichts von der Höhe gespürt und konnten so das Erlebnis rundum genießen.
Auf über 4.000m Höhe

Weitere Vorteile, die Tour in Uyuni zu starten:

  • günstigere Preise
  • keine Grenzformalitäten bei Tour (außer man fährt nach Chile weiter)
  • große Auswahl an lokalen Anbietern
  • spontane Buchung vor Ort möglich

Zusätzliche Tipps bei Höhenkrankheit

Höhenkrankheit (auch akute Höhenkrankheit oder AMS – Acute Mountain Sickness) kann in großen Höhen ab etwa 2.500 Metern auftreten, vor allem wenn man zu schnell aufsteigt. Symptome reichen von Kopfschmerzen, Übelkeit, Schlafstörungen, Kurzatmigkeit bis hin zu gefährlichen Komplikationen. Hier sind die besten Tipps zur Vorbeugung und Linderung – besonders wichtig für Touren im Altiplano:
Coca-Blätter und Sorochi-Tabletten
  • akklimatisiere dich vorher für mindestens 2-3 Tage 
  • trinke viel Wasser 
  • trinke morgens (und mittags) Coca Tee 
  • bewege dich langsam, mache Pausen 
  • verzichte auf Alkohol 
  • nimm nur leichte Kost zu dir (kein Fleisch) und kleine Mahlzeiten 
  • schütze dich vor der Sonne
  • In der Apotheke bekommst du bei Bedarf Medikamente gegen die Höhenkrankheit: sogenannte Sorochi-Pillen (aber Achtung, wenn du Vorerkrankungen hast und/ oder bereits andere Medikamente einnimmst!); bei Verdauungsstörungen gibt es Digestan Compuesta
  • nimm eine Reiseapotheke mit Medikamenten gegen Schmerzen, Übelkeit, Krämpfe und Durchfall mit

Der Ausgangsort Uyuni

Für viele Reisende ist Uyuni vor allem eines: das Sprungbrett zum weltberühmten Salar de Uyuni, der größten Salzpfanne der Welt. Doch auch abseits dieses beeindruckenden Naturwunders hat Uyuni, das kleine ca. 20.000 Einwohner Städtchen im Südwesten Boliviens, seinen ganz eigenen, rauen Charme mit typischem Hochland-Charakter. Den mussten wir erst in den paar Tagen, die wir hier verbrachten, kennen und ja auch lieben lernen. Die meisten, mit denen wir gesprochen haben, verbringen so wenig Zeit wie nötig in Uyuni.
Der Bahnhof von Uyuni

Unsere Tipps für Uyuni

Der Ort bietet nur eine überschaubare Anzahl an Restaurants, Cafés und Hostels sowie eine Straße mit den ganzen Tour-Anbietern. Die meisten Restaurants sind sehr touristisch, zu teuer und von minderer Qualität – würden wir also nicht empfehlen, dort essen zu gehen. Wir fanden das wundervolle Llama Café, in das wir täglich einkehrten, um ein leckeres vegetarisches Gericht sowie eine Tasse guten Kaffee zu bekommen. Der Besitzer ist auch Weltklasse, hat Englisch gesprochen und konnte uns viele nützliche Tipps geben.
Ein Alfajor im Llama Café
Abends können wir noch Minuteman empfehlen, wo es überraschend gute Pizza gibt. Hier kann es mitunter sehr voll und laut werden. Immer donnerstags gibt es entlang der Potosí Av. einen großen, sehr interessanten Markt, dessen Besuch sich sehr lohnt.
Beim zentralen Markt in Uyuni 
Zum Wäsche waschen haben wir zweimal das Eco Bubble Lavanderia & Laundry aufgesucht und waren super zufrieden. Sehr netter Besitzer, schneller und zuverlässiger Service zu guter Qualität.
Wenn ihr mehr Tatendrang habt als wir und noch etwas in Uyuni unternehmen wollt, gibt es einmal das Museo Historico de Uyuni und das Museo de Trenes – das Eisenbahnmuseum.

Unser Anbieter & Kosten

Wir haben uns für den Anbieter Salty Desert Aventours entschieden und waren super zufrieden mit unserer Wahl. Wir haben einen sehr kompetenten englischsprachigen Guide dabei, die Jeeps waren in einem guten Zustand (wir hatten keine Panne), die Tour war top organisiert, die Gruppengröße war angenehm (wir waren zu sechst im Auto), es gab Sauerstoff für den Notfall und wir hatten für beide Nächte ein privates Doppelzimmer.
Im Büro von Salty Desert Aventours
Für die drei Tage haben wir insgesamt 1.380 BOB pro Person in Bar direkt im Büro bezahlt (2025). Der Wechselkurs variiert zur Zeit in Bolivien sehr stark von offiziell 1€=8 BOB zu inoffiziell 1€=13 BOB.
Tipps: Wir können nur empfehlen, vorher in Chile ausreichend chilenische Pesos abzuheben und dann in einer der Wechselstuben in Bolivianos umzutauschen. Die Tour bezahlt man dann am besten vor Ort mit Bargeld, somit kann man am meisten sparen.
Ein englischsprachiger Guide kostet extra. Entweder spricht man gutes Spanisch oder man hofft darauf, dass jemand anderes im Auto übersetzen kann bzw. dass andere Personen einen englischsprachigen Guide dazu buchen. Dann kann man sich das zusätzliche Geld auch noch sparen.

Die beste Reisezeiten für die Tour

Für die Region rund um die Salar de Uyuni und das bolivianische Altiplano, einschließlich der 3- oder 4-tägigen Jeep-Tour, gibt es zwei Hauptreisezeiten mit jeweils ganz eigenem Charakter. Hier eine Übersicht mit den besten Reisezeiten, sowie ihren Vor- und Nachteilen:

Trockenzeit: Mai – Oktober

  • Klima: Klare, sonnige Tage, kalte bis sehr kalte Nächte
  • Temperaturen: Tagsüber 5–15 °C, nachts bis -15 °C
  • Straßenverhältnisse: Gut befahrbar, alle Routen offen
  • Vorteile: gute Sicht, klarer Sternenhimmel, gute Straßenverhältnisse, Touren laufen nach Plan
  • Nachteile: sehr kalte Nächte, trockene Salzfläche, mehr Reisende

Regenzeit: November – März

  • Besonderheit: Spiegeleffekt („Salar espejo“) von Jan–März
  • Klima: Wechselhaft, mildere Nächte, häufig Nachmittagsregen
  • Temperaturen: Tagsüber 10–20 °C, nachts selten unter 0 °C
  • Vorteile: einmaliger Spiegeleffekt auf der Salar, weniger Touristen, farbenfrohe Landschaft, wärmere Nächte
  • Nachteile: Straßen/ Routen sind nicht passierbar, mehr Pannen
Die Salt Flats stehen komplett unter Wasser

Zwischensaison: April & November

  • Milder Mix aus beiden – gute Zeit für Reisende, die Flexibilität mitbringen
  • Wetter oft stabil, wenige Touristen
  • Je nach Regenjahr erste Spiegelungen schon ab November möglich

Unsere Route der 3-Tages-Tour ab Uyuni

Tag 1: Salar de Uyuni – der größte Salzsee der Welt

Start in Uyuni gegen 10:00 Uhr (Abholung vom Hotel möglich).
Am Zugfriedhof

Highlights:

  • Cementerio de Trenes (alter Eisenbahnfriedhof)
  • Salzmuseum – Möglichkeit, Souvenirs zu kaufen und Mittagessen 
  • Salar de Uyuni – gigantische weiße Fläche bis zum Horizont
  • Fotostopps für die berühmten Perspektivbilder
  • Sonnenuntergang mit Wein und Snacks in der Salar de Uyuni
Spektakulärer Sonnenuntergang in der Salar de Uyuni

Nur in der Trockenzeit:

  • Isla Incahuasi – Kakteeninsel mit 360°-Aussicht
  • Übernachtung in einem Salz-Hostel am Rande der Salzwüste
Ansonsten Rückfahrt nach Uyuni, Abendessen und Übernachtung im Hotel.

Tag 2: Altiplano – Vulkane, Wüstenlandschaft, Lagunen

Start mit einem Frühstück und Vorbereitung für die Fahrt in die Wüste.
Faszinierende Wüstenlandschaft mit Felsformationen

Highlights:

  • Andendörfer und Lamas – Stopp für Mittagessen
  • Felsformationen und Viscachas (heimische Nagetiere)
  • Laguna Hedionda & Laguna Cañapa mit Flamingos
  • Arbol de Piedra – Baum aus Stein in der Siloli-Wüste
  • Laguna Colorada – rot gefärbter See
Die wunderschöne Laguna Colorada

Übernachtung:

  • Einfaches Gästehaus in der Nähe der Laguna Colorada in einem kleinen Andendorf.
  • Es gab abends für ein paar Stunden Strom über einen Generator.
  • Einfaches Gemeinschaftsbadezimmer, in denen es nur Toiletten und Waschbecken mit kaltem Wasser gab.
  • Abendessen und spektakulärer Sternenhimmel

Tag 3: Geysire & heiße Quellen

Beginn mit einem zeitigen Frühstück und Start im Dunkeln.
Highlight: Die Geysire Sol de Mañana

Übernachtung:

  • Sonnenaufgang an den Geysiren Sol de Mañana
  • ein heißes Thermalbad inmitten der Natur
  • Laguna Verde & Laguna Blanca am Fuße des Vulkans Licancabur
  • Salvador-Dali-Wüste – eine bizarre Steinwüste
Danach geht’s durchgefroren in heiße Thermalquellen

Ende:

  • Rückfahrt nach Uyuni (Ankunft gegen 17:00 Uhr) mit Zwischenstopp für Mittagessen und im Lama-Paradies – eine große Lama-Wiese
  • oder: optionaler Grenztransfer nach San Pedro de Atacama (Chile)
An der bolivianischen/ chilenischen Grenze

Nützliche Tipps für deine Tour

  • Höhenlage: Du bewegst dich konstant zwischen 3.500–5.000 m Höhe – befolge daher die oben genannten Tipps
  • Kleidung: Es gibt starke Temperaturunterschiede zu Tag und Nacht (bis -15 °C) und eisige Winde. Trage Zwiebelkleidung, Mütze und Handschuhe. Ein Schlafsack kann meist geliehen werden, frage vorher nach, ob es notwendig ist.
  • Strom & WLAN: Es gibt meist nur eingeschränkt für ein paar Stunden Strom – am besten noch eine Powerbank mitnehmen! WLAN steht wenn nur gegen eine Gebühr zur Verfügung; es gibt kein Netz in der Wüste.
  • Geld und ATM: Sobald man die städtische Versorgung hinter sich lässt, gibt es keine Möglichkeit mehr an Bargeld zu kommen. Pack deshalb genug ein für Eintrittsgelder und eventuelle Besorgungen.
  • UV-Schutz: Die weiße Salzfläche reflektiert extrem das Sonnenlicht und die UV-Strahlung ist in der Höhe sehr stark – Sonnenbrille, Hut und Sonnencreme 50+!
Lamashooting

Packliste – Das solltest du nicht vergessen

  • ausreichend warme Kleidung (kalte Nächte)
  • Mütze, Handschuhe, Schal/ Tuch
  • Badesachen und Handtuch (Thermalquellen)
  • Sonnenbrille, Kopfbedeckung und Sonnencreme (extreme UV-Strahlung!)
  • Schlafsack (kann ausgeliehen werden), falls erforderlich
  • Trinkwasser & Snacks
  • Toilettenpapier
  • Bargeld
  • Kamera + Ersatzakku/ Powerbank
  • Stirnlampe
  • Reiseapotheke & Höhenmedikamente

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