Das Taxi oder privater Fahrer
Prinzipiell ist Taxifahren in Thailand im Vergleich zu Deutschland wesentlich günstiger und dient als ganz alltägliches Transportmittel sowie gute Alternative zum Public Transport. Nur muss man zu den Rushhours mehr Zeit einplanen, da es hier in den Straßen Bangkok’s zu täglichen Staus kommt.
Wir, als absolute Backpacker-Neulinge, waren sehr dankbar für den Tipp unserer Gastgeber, die App Grab für Fahrten nutzen zu können. Denn Taxifahren in Bangkok kann manchmal einige Nerven kosten. Als Tourist zahlt man prinzipiell einen höheren Preis, das Taxameter wird in nahezu 100% der Fälle nicht eingeschaltet und man muss knallhart verhandeln. Hinzu kommen Sprachbarrieren, da viele Thais kein Englisch sprechen. Die App funktioniert ähnlich wie Uber, die ihr vielleicht eher kennt.
Taxi-Fahrer macht ein Päuschen
Mit der App Grab war es uns nun möglich, Taxis oder private Fahrer in unserer Nähe ausfindig zu machen. Das gewünschte Ziel muss in die Karte eingegeben werden und man erhält vorab schon mal den geschätzten Preis, wodurch es zu keinen bösen Überraschungen während der Fahrt kommen kann. Wenn ein Fahrer die Fahrt angenommen hat, macht er sich auf den Weg zu deinem Standpunkt und holt dich ab. Dies dauert in der Regel nur wenige Minuten und er weiß dann auch gleich das Ziel, wodurch Kommunikationsschwierigkeiten kein Problem mehr darstellen. Bezahlt wird ganz bequem per Kreditkarte, welche in der App als Zahlungsvariante hinterlegt werden kann. Somit muss man auch nicht ständig Kleingeld parat haben. In Bangkok stellte das für uns die bequemste Variante der Fortbewegung dar.
Typisches Verkehrsbild in Bangkok
Zu Fuß die Stadt erkunden
Es ist unmöglich Bangkok ausschließlich zu Fuß zu erkunden, da es sich um eine sehr riesige Stadt handelt mit einem sehr hohen Verkehrsaufkommen. Die sehenswerten Viertel und touristischen Hotspots befinden sich außerdem mitunter weit auseinander. Durch den zähen Verkehr ist die Luftverschmutzung zudem sehr hoch und es ist meist heiß in der Stadt.
Unterwegs in den Straßen von Bangkok
Trotzdem können wir jedem empfehlen, auch öfter mal bestimmte Gegenden abzulaufen, da wir so immer mehr von unserer Umgebung mitbekommen. Vor allem in den kleineren Nebenstraßen sowie engen Gassen abseits vom Tourismus findet das authentische Leben der Thais statt und hier gibt es viel zu entdecken. Gefühlt waren wir in Bangkok die einzigen Menschen, die sich ohne motorisierten Untersatz fortbewegten. Das schonte vor allem unseren Geldbeutel, zog jedoch skeptische Blicke seitens der Thai’s auf uns, da diese wirklich jeden Meter fuhren. Außerdem wird man ständig gefragt, ob man nicht ein Taxi oder Tuk Tuk benötigt.
Bangkok zur goldenen Stunde
Jedoch handelt sich Bangkok um keine fußgänger- und fahrradfreundliche Stadt, da Bürgersteige einem Hindernisparcours gleich kommen. Man muss aufpassen, dass man nicht in einem Loch verschwindet oder sich in einem der herunterhängenden Stromleitungen verfängt. Zudem gibt es überall Stolperfallen, herumliegende Hunde, Garküchen und abgeladene Müllberge. Die Fußwege hören irgendwo auf und man findet sich plötzlich auf einer mehrspurigen Fahrbahn wieder. Fußgängerampeln sucht man meistens vergebens und man muss sich immer beeilen, die Straße zu überqueren. Eine ganz schöne Herausforderung!
Linienbusse
Wer ein echtes Abenteuer sucht, der nimmt den Bus in Bangkok. Der Bus stellt das wichtigste Verkehrsmittel für die Einheimischen dar, da man mit diesem überall hinkommt und er außerdem mit Ticketpreisen weit unter einem Euro günstig ist. Manche rote Buslinien sind sogar komplett kostenlos. Die neuen gelben und orangenen Busse sind mit Klimaanlagen ausgestattet, kosten dadurch auch mehr als die alten roten Busse. Tagsüber verkehren die Linien von früh um fünf bis abends um 23 Uhr. Die Nacht über fahren dann Nachtbusse.
Im Bus vom Flughafen ins Zentrum
Es gibt ein undurchschaubares, dichtes Netz mit unzähligen Linien, die sich Tag für Tag durch den zähen Stadtverkehr quälen. Auf der Seite von transit Bangkok findet man verschiedene Übersichtskarten und alle Buslinien. Touristen wählen dieses Verkehrsmittel eher selten, da die Ziele vorne am Bus ausschließlich in thailändischer Schrift lesbar sind. Als einzige Orientierung bleibt nur die Bus-Nummer. Wer es trotzdem wagt, mit den Bus durch Bangkok zu fahren, der sollte auf Google-Maps zurückgreifen. So kann man gut seine Fahrt verfolgen und weiß immer, wo man sich gerade befindet. Die Tickets für die Fahrt erhält man im Bus. Einfach einsteigen und warten, bis ein Ticketverkäufer zu dir kommt.
Die MRT U-Bahn/ Metro und BTS-Skytrain
Die Metro sowie die Skytrain sind die schnellsten Verkehrsmöglichkeiten in Bangkok. Das Streckennetz verläuft sowohl unter- als auch oberirdisch und wurde über die letzten Jahre massiv ausgebaut. Es ist auch weiterhin noch vieles in Planung und im Bau. Erst seit 2004 wurde die erste U-Bahn Thailands in Betrieb genommen.
Die schnelle Alternative zum zähen Stadtverkehr
MRT U-Bahn/ Metro
Derzeit gibt es zwei MRT-Linien (=Metropolitan Rapid Transit) – die blaue und die violette Linie. Besonders interessant für Touristen ist dabei die blaue Linie, die seit 2019 bis in die Altstadt fährt, wo sich z.B. der Königspalast, Wat Pho (MRT Sanam Chai) oder China Town (MRT Wat Mankong) befinden. Außerdem ist jetzt der alte (MRT Hua Lamphong) und neue Hauptbahnhof (MRT Bang Sue) mit angeknüpft, man erreicht die beliebten Viertel Sukhumvit sowie Silom mit dem großen Lumphini Park und gelangt bequem zum beliebten Chatuchak Weekend Market (MRT Kamphaeng Phet). An den beiden Haltestellen Sukhumvit und Siam hat man die Möglichkeit in den Skytrain umzusteigen.
Die violette Linie verkehrt im Norden von Bangkok außerhalb der Innenstadt durch die Vororte. Über die Station Tao Poon sind diese beiden Linien miteinander verknüpft. 2024 soll mit der orangenen Linie eine neue Metro-Strecke fertig gestellt werden, die dann von der Haltestelle Thailand Cultural Centre in den Osten führen soll.
Von 6 Uhr morgens bis um Mitternacht verkehren aller drei bis sieben Minuten Bahnen. Die Tickets kosten je nach Strecke und Alter des Fahrgastes einige Cent bis etwas über einen Euro. Das tolle ist, dass man seit 2022 bequem mit der Visa oder Master Card direkt an der Bahnsteigschranke kontaktlos bezahlen kann. Dafür gibt es ein mit einem NFC-Symbol gekennzeichneten Kartenleser. Daraufhin öffnet sich die Schranke und es wird kein Ticket mehr benötigt. Am Ende der Fahrt wiederholt man einfach mit der selben Karte den Vorgang an der Schranke und der Fahrpreis wird abgebucht.
BTS-Skytrain
Warte auf die Skytrain am Gleis
Der BTS-Skytrain ist eine Hochbahn, die auf einer eigenen Trasse verkehrt. Auch hier ist das Streckennetz nicht allzu groß ausgebaut. Zwei Linien (green Line Sukhumvit und Silom) verbinden die Einkaufszentren rund um den Siam Square sowie die Touristenviertel an der Sukhumvit und der Silom Road. Von fünf Uhr Früh bis um eins in der Nacht verkehren die klimatisierten Züge. Die Preise sind etwas teurer als für die Metro und können für die Einzelfahrt bis etwas mehr als zwei Euro betragen. Ein Tagesticket kostet 150 Baht (2023). Nähere Informationen und den Netzplan (siehe unten) findet ihr auf der offiziellen Seite von BTS Sky Train.
Quelle: bts.co.th/eng//routemap.html
Kanal- und Expressboote
Expressboote
Eine weitere sehr günstige und schöne Alternative zu Bangkoks vollen Straßen bietet der Wasserweg. Die Expressboote sind von sechs Uhr früh bis 20 Uhr abends auf dem Chao Phraya River unterwegs. Zwischen den Stationen Central Pier (mit Skytrain-Anschluss) und Phra Arthit (Zugang zur Khao San Road) befinden sich zahlreiche Sehenswürdigkeiten.
Ein Express-Boot auf dem Chao Phraya River
Während der Fahrt kann man die schöne Aussicht auf die Skyline genießen und hat zudem kühlen Fahrtwind. Darauf achten, dass du die günstigen Orange-Flag-Boote erwischst, da kostet die Fahrt gerade mal 16 Baht. Diese verkehren je nach Tageszeit im fünf- und 20-Minuten-Takt. Die Blue-Flag-Boote sind die Touristenboote, die die Sehenswürdigkeiten ansteuern und teurer sind. Es gibt auch noch andere Linien, wie die Green-Flag-, die Yellow-Flag- oder die No-Flag-Boote, welche nur zur Rushhour verkehren. Die Haltestellen befinden sich unabhängig von der Fahrtrichtung immer auf der selben Seite des Flusses.
Kanalboote
Ein Kanal-Boot, ein sogenanntes Khlong
In den kleineren Seitenkanälen verkehren die Kanalboote, die sogenannten Khlongs. Heute gibt es noch zwei Linien der Khlong Saen Saep Boote, die im Zentrum fahren. Das sind die Golden Mount Linie (sechs Stationen) und die NIDA Linie (24 Stationen). Beide Linien kreuzen sich an der Haltestelle Pratunam, am Center Pier, wo man umsteigen kann. Die verbinden die Innenstadt beim Siam Square mit dem historischen Viertel und die Khao San Road. Die Boote verkehren etwa aller 20 Minuten werktags von 5.30 Uhr bis 20.30 Uhr und am Wochenende von 5.30 Uhr bis 19 Uhr. Die acht bis 20 Baht werden direkt im Boot bezahlt. Deshalb immer etwas Kleingeld dabei haben.
Im Kanalboot
Die andere Perspektive auf Bangkok macht die Fahrt mit dem Boot durch die engen Kanäle zwischen den Häuserwänden zu einem besonderen Erlebnis.
Die Tuk-Tuk-Mafia in Bangkok
Und das wohl bekannteste Fortbewegungsmittel in Thailand sind die dreirädrigen Tuk Tuks, eine Mischung aus Auto und Moped. Einst dienten diese als Taxis, sind jedoch aufgrund zurückgehender Zahlen in den letzten Jahren zu einer touristischen Attraktion geworden. Dementsprechend teuer kann eine Fahrt werden. Wir haben uns einmal überreden lassen und wurden für 30 Baht nacheinander zu angeblich bekannten Sehenswürdigkeiten gefahren. Doch Vorsicht – der günstige Preis stellte sich am Ende als Falle heraus!
Nachdem wir zu einigen „Big Buddhas“ und „Lucky Buddhas“ gefahren wurden, landeten wir zum Schluss in der Touristen-Information, wo uns versucht wurde, teure Touren-Pakete anzudrehen. Es handelte sich um eine typische Verkaufsmasche, in der meist mehrere Personen involviert sind, die alle an dir als Tourist verdienen wollen. Neben Touren landet man auch häufig in Geschäften, wo es z.B. Anzüge oder Schmuck gibt. Deshalb bei verlockend klingenden Angeboten immer skeptisch bleiben.

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